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Sporttechnologie und Gleichberechtigung: Warum wir aufgehört haben, weibliche Athleten gleich zu behandeln wie Männer

Ath­le­tin­nen ver­die­nen die glei­che Behand­lung wie Ath­le­ten. Das bedeu­tet nicht, dass Wis­sen, Trai­nings­me­tho­den und Ana­ly­se­tech­ni­ken, die auf Basis von Män­nern und für Män­ner ent­wi­ckelt wur­den, 1:1 auf Frau­en ange­wandt wer­den kön­nen. Gleich­be­rech­ti­gung muss frü­her anset­zen. Wir stel­len uns die Fra­ge: Wel­che Anfor­de­run­gen haben Frau­en an Trai­nings­pla­nung und Belas­tungs­steue­rung, die zu lan­ge nicht bedacht wurden?

Zwei Spielerinnen ausgestattet mit mobilem Playertracking
MunichJuli 07, 2022

Autorin: Jana Hubel

Der Groß­teil sport­wis­sen­schaft­li­cher Stu­di­en — und damit die Grund­la­gen der sport­wis­sen­schaft­li­chen Trai­nings­pla­nung — basiert auf Män­nern. Die Fol­ge: Frau­en und Män­ner wer­den bei der Trai­nings­pla­nung weit­ge­hend gleich­be­han­delt. Die­sen Sta­tus Quo stel­len wir mit unse­rem Sports Sci­ence Con­sul­ting Team bei KIN­EXON infrage. 

Gesprä­che mit Ath­le­tin­nen, Trai­ne­rin­nen und Trai­nern sowie Ana­lys­tin­nen und Ana­lys­ten bestä­ti­gen uns immer mehr dar­in. Und brin­gen immer mehr geschlech­ter­spe­zi­fi­sche Anfor­de­run­gen her­vor. Um ein paar – mehr oder weni­ger offen­sicht­li­che – Bei­spie­le hier­für zu nennen: 

Geschlech­ter­spe­zi­fi­sche Anfor­de­run­gen an Trai­nings- und Belas­tungs­steue­rung im Pro­fi­sport:

1. Phy­si­sche Voraussetzungen 

Die hor­mo­nel­len und phy­sio­lo­gi­schen Sys­te­me von Mann und Frau sind kaum ver­gleich­bar. Ein paar Bei­spie­le: Frau­en haben eine gerin­ge­re Kno­chen­dich­te, einen höhe­ren Kör­per­fett­an­teil und weni­ger Mus­kel­mas­se sowie zyklus­ba­sier­te hor­mo­nel­le Schwan­kun­gen. Die Belas­tungs­ana­ly­se soll­te bei Frau­en-Teams weib­li­che Vor­aus­set­zun­gen berück­sich­ti­gen. Sprich: Frau­en soll­ten mit Frau­en ver­gli­chen wer­den. Die Daten­grund­la­ge bei Män­nern ist jedoch um ein Viel­fa­ches grö­ßer. Hier besteht Auf­hol­be­darf.

2. Ver­let­zungs­an­fäl­lig­keit

Auch hier­zu ein Bei­spiel: Der Kör­per­schwer­punkt von Frau­en sitzt tie­fer. Frau­en haben ein brei­te­res und fla­che­res Becken, was – sta­tis­tisch betrach­tet – das Knie ver­let­zungs­an­fäl­li­ger macht (etwa für vor­de­re Kreuz­band-Rup­tu­ren). Risi­ken wie die­se las­sen sich redu­zie­ren, wenn sie bei der Trai­nings­pla­nung und ‑ana­ly­se beach­tet werden. 

3. Leis­tungs­fä­hig­keit

Nied­ri­ge­re VO2max und höhe­re Lak­tat­wer­te füh­ren zu einer gerin­ge­ren durch­schnitt­li­chen Maxi­mal­ge­schwin­dig­keit. Auch die­se Wer­te kön­nen daher nicht mit denen von Män­nern ver­gli­chen wer­den. Und auch hier sind Anpas­sun­gen in der Ana­ly­se erfor­der­lich. So müs­sen etwa Schwel­len­wer­te für die auto­ma­ti­sche Even­ter­ken­nung (z.B. Sprint­ge­schwin­dig­keit) ange­passt werden. 

4. Zyklus

Monat­li­che hor­mo­nel­le Schwan­kun­gen beein­flus­sen eben­falls die Leis­tungs­fä­hig­keit. Fal­sche Belas­tungs­steue­rung kann sogar zu Mens­trua­ti­ons­stö­run­gen füh­ren – was im Spit­zen­sport lei­der nicht sel­ten vor­kommt. Im Ide­al­fall wird die Trai­nings­in­ten­si­tät daher auf den weib­li­chen Zyklus ange­passt. Heißt: Inten­si­ve­res Trai­ning in der Fol­li­kel­pha­se und rege­ne­ra­ti­ons­för­dern­des Trai­ning in der Lutealphase. 

5. Kör­per­ma­ße
Auch bei der Anbrin­gung von Sen­so­rik sind geschlech­ter­spe­zi­fi­sche Unter­schie­de zu berück­sich­ti­gen. Brust­gur­te und Funk­ti­ons­wes­ten mit inte­grier­tem HRF- und/​oder Tracking­sen­sor müs­sen bei jedem Sport­ler und jeder Sport­le­rin bequem, rutsch­fest und beschwer­de­frei sit­zen. Nur so kön­nen die Ath­le­ten und Ath­le­tin­nen ihre vol­le Leis­tung brin­gen – und der Sen­sor lücken­los Daten erfassen. 

Basie­rend auf dem Feed­back und den Erkennt­nis­sen der Teams haben wir die ers­ten Dash­boards für die Bedarfs­pla­nung entwickelt.

Her­un­ter­la­den: Demand Plan­ner für Sportlerinnen

Daten nutzen, um Analysen für Sportlerinnen zu erstellen

Mei­ne Damen, wir wer­den hier einen gro­ßen Unter­schied machen!

Die daten­ge­stütz­te Live-Trai­nings- und Spiel­ana­ly­se ist eine der effi­zi­en­tes­ten und effek­tivs­ten Metho­den, um Belas­tun­gen zu mana­gen, Leis­tungs­fä­hig­kei­ten indi­vi­du­ell zu ent­wi­ckeln, Ver­let­zungs­ri­si­ken zu ver­rin­gern, die Reha­bi­li­ta­ti­on zu steu­ern und vie­les mehr.

Die Geschwin­dig­keit, mit der der Frau­en­sport” wächst, ist immens. Stei­gen­de Zuschau­er­zah­len, höhe­re Medi­en­auf­merk­sam­keit und mehr Fans in den Sta­di­en spie­geln die­se Ent­wick­lung wider. Auch die Teams und die Sport­le­rin­nen selbst stre­ben nach immer höhe­ren Leis­tun­gen.

Wir sind davon über­zeugt, dass die indi­vi­du­el­len Anfor­de­run­gen im Frau­en­sport zu lan­ge zu wenig (oder teil­wei­se gar nicht) berück­sich­tigt wur­den und somit noch ein enor­mes Leis­tungs­po­ten­zi­al in den Teams schlum­mert.

Aus die­sem Grund beglei­ten wir eine Rei­he von Spit­zen­teams mit unse­rem mobi­len Spie­ler-Tracking-Sys­tem KIN­EXON PER­FORM GPS Pro und unse­rem sport­wis­sen­schaft­li­chen Bera­tungs­team. Gemein­sam hin­ter­fra­gen wir bestehen­de Ansät­ze, fül­len Daten- und Wis­sens­lü­cken, sam­meln Feed­back von Spie­lern und arbei­ten an neu­en Wegen, um Live-Leis­tungs- und Belas­tungs­da­ten und deren Ana­ly­se effi­zi­ent und aus­sa­ge­kräf­tig zu gestal­ten.

Zuge­ge­ben: Es gibt Din­ge, die wir (noch) nicht wis­sen. Wir wol­len zuhö­ren und ler­nen. Unser Ziel? Eine gemein­sa­me Wei­ter­ent­wick­lung mit unse­ren Kun­den. Wir freu­en uns auf Erkennt­nis­se und Ergeb­nis­se und dar­auf, sie mit Ihnen zu tei­len. Wenn Sie ein Teil die­ses Pro­zes­ses wer­den wol­len, schlie­ßen Sie sich uns an und neh­men Sie hier Kon­takt auf.

Wäh­rend der Ent­wick­lung neu­er Funk­tio­nen und Dash­boards leis­te­te die TSG Hof­fen­heim unschätz­ba­re Unter­stüt­zung und lie­fer­te wert­vol­le Erkennt­nis­se. Fin­den Sie her­aus, wie, indem Sie die Fall­stu­die unten herunterladen.

Down­load; Fall­stu­die TSG Hoffenheim

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