Join KINEXON for the 2023 AGV Mesh-Up!
Am 29. und 30. März 2023 wird beim AGV Mesh-Up wieder die Kommunikationsschnittstelle VDA 5050 getestet. Zum ersten Mal kommen dabei zwei Leitsysteme zum Einsatz – von KINEXON und SIEMENS. Wir sprachen mit beiden Unternehmen über die laufenden Vorbereitungen.
KINEXON stellt im Rahmen des Testcamps Intralogistik 2023 eines von zwei in der Testanlage eingesetzten Steuerungssystemen zur Verfügung, das bei der Orchestrierung der Tests hilft.
ICYMI: Hannes Bell, KINEXON Project Manager im Interview mit dem VDMA
Hannes Bell, Project Manager Industry 4.0 bei der KINEXON Industries GmbH und Joachim Feld, Systemmanager Automated Guided Vehicles bei der SIEMENS AG sind die beiden Projektverantwortlichen für die Leitsteuerungen für das AGV Mesh-Up. Was erwartet die Besuchenden des AGV Mesh-Up konkret vor Ort?
HANNES BELL: Das Layout ist aktuell so gestaltet, dass die Besuchenden mehrere, gemeinschaftlich befahrene und sich kreuzende Fahrkurse mit Pick- und Drop-Bereichen sehen werden. Die AGV- und AMR-Partner werden unterschiedliche Anwendungsfälle präsentieren, wie beispielsweise die omnidirektionale Aufnahme von Transportgestellen, den Transport von verschiedenen Ladungsträgern oder einen auf dem AGV festinstallierten Cobot zur Manipulation und Aufnahme von Objekten. Zusätzlich wird es zwei Palettenregale geben, die von Gabelhub-AGVs bedient werden. Ein weiterer Teil der Fläche wird zur Präsentation der freien Navigation und automatischen Hindernisumfahrung eingeplant sein. Zusätzlich wird Nokia für die Anbindung der Fahrzeuge ein 5G Netzwerk aufspannen.
Mit welchen Systemen orchestriert ihr das AGV Mesh-Up in diesem Jahr?
JOACHIM FELD: Wir stellen für das AGV Mesh-Up unseren SIMOVE Fleetmanager bereit. Mit seiner herstellerunabhängigen und modularen Software-Architektur ist er bestens für die Koordination von FTF-Flotten unterschiedlichster Hersteller geeignet. Durch die zentrale Verarbeitung der Fahrzeuginformationen wie z.B. Fahrzeiten, Position, Betriebszustand etc. entsteht ein holistisches Abbild der Anlage, auf dessen Basis weitere Optimierungen und damit Kosteneinsparungen für unsere Kunden möglich werden. Über offene Software-Schnittstellen kann er an beliebige MES- und ERP Systeme angebunden werden, wobei alle modernen Kommunikationsprotokolle aus dem Umfeld Cloud und Server angeboten werden. Die Anbindung der FTF kann sowohl über Standard- als auch herstellerspezifische Treiber erfolgen. Wobei die VDA 5050 eben ein Beispiel für ein Standardprotokoll zur Kommunikation mit dem FTF ist, Kommunikation zu Maschinen oder der Produktionsinfrastruktur erfolgt u.a. über die Standardschnittstelle OPC UA.
HANNES BELL: Der KINEXON Fleet Manager ermöglicht die VDA 5050 konforme, herstellerunabhängige Anbindung von unterschiedlichen AGVs und AMRs und stellt die sichere und intelligente Steuerung der gesamten Flotte bereit. Darüber hinaus lässt sich der KINEXON Fleet Manager problemlos mit anderen Funktionen unseres KINEXON OS kombinieren und bietet damit eine Vielzahl standardisierter Schnittstellen und Anbindungsmöglichkeiten auf dem Shopfloor, beispielsweise zur Anbindung von ERP oder WMS Systemen. Das KINEXON OS führt Standortdaten aller Art zusammen und übersetzt diese in einen ganzheitlichen Digital Twin. Hiermit lassen sich weitere Optimierungs- und Automatisierungspotenziale erschließen und wir schaffen ein noch breiteres Lösungsangebot für unsere Kunden. Beispielsweise wäre eine Kombination mit dem Order Tracking & Process Management, Behältermanagement oder der Werkzeugsteuerung möglich.
Wie seid ihr an das Projekt AGV Mesh-Up herangegangen und was sind aus eurer Sicht die spannendsten Herausforderungen?
JOACHIM FELD: Bei dem Projekt gilt es, sowohl die Implementierungen der Hersteller als auch die der beiden Leitsysteme so früh wie möglich aneinander anzugleichen. Auch wenn die VDA 5050 schon in der Version 2.0.0 existiert, zeigt die Erfahrung aus den bisher umgesetzten Projekten, dass die Beschreibung etwas Interpretationsspielraum für die Anbieter lässt. Diese Unterschiede gilt es herauszufinden, auf eine einheitliche Lösung anzugleichen und dann umzusetzen. Damit kann die Spezifikation des Standards verbessert werden.
HANNES BELL: KINEXON und SIEMENS haben dafür ein gemeinsames Projektteam aufgestellt. Zusammen koordinieren wir die Absprache mit den Herstellern, um die Anbindungen der Fahrzeuge mit unseren Leitsystemen so effizient wie möglich zu gestalten. Teil dieser Absprachen ist die einheitliche Aufstellung der Anwendungsfälle in beiden Leitsystemen. Die aktuelle Projektphase ist geprägt von der Analyse etwaiger Herausforderungen. Darüber hinaus stellen beide Flottenmanagerparteien den AGV-/AMR-Partnern cloudbasierte Testinstanzen für erste gemeinsame Testläufe mit Simulatoren oder realen Fahrzeugen bereit.
JOACHIM FELD: Dabei hat jeder Flottenmanager eine bestimmte Auswahl an Herstellern, die er direkt betreut. Sind diese Tests erfolgreich abgeschlossen, kommt es zum Austausch der FTF-Hersteller zwischen den Flottenmanagern, um die Interoperabilität auch zwischen den Flottenmanagern sicherzustellen.
Warum ist es für euch wichtig, die eigene Software auf VDA 5050 zu testen?
HANNES BELL: Wir nutzen unseren KINEXON Fleet Manager mit dem VDA 5050 Standard bereits in unseren umgesetzten Projekten, aber jede Kundeninstallation ist anders. Das AGV Mesh-Up bietet uns und den anderen Teilnehmern mit dieser Vielfalt an unterschiedlichen Fahrzeugen auf gleichem Raum eine einzigartige Umgebung die Interoperabilität in der Praxis zu demonstrieren. Somit können alle Teilnehmer beweisen, dass eine flexible Ausweitung der dringend notwendigen Automatisierung von intralogistischen Prozessen möglich ist und die VDA 5050 hierzu einen wichtigen Teil beitragen wird.
JOACHIM FELD: Mit dem AGV Mesh-Up können wir FTF-Herstellern und Endkunden unseren SIMOVE Fleetmanager im fast realen Umfeld einer Multivendor-Applikation demonstrieren. Die Chance, gleichzeitig mit 9 FTF-Herstellern und einem weiteren Leitsystem-Anbieter an einer gemeinsamen Aufgabe zu arbeiten, könnten wir in unserem Testfeld aufgrund des damit verbundenen Aufwands für alle Beteiligten nicht darstellen. Da diese Art der Applikation von unseren Kunden im Rahmen von Lösungen für Flexible Produktionssysteme aber verstärkt nachgefragt wird, ist es umso wichtiger hier dazu passende Nachweise der Funktionalität erbringen zu können. Gleichzeitig können wir noch vorhandene Unterschiede in den verschiedenen Implementierungen identifizieren und im Rahmen der Weiterentwicklung unseres Produktes optimieren.
Vielen Dank für das Gespräch.
Der Artikel ist am 6.1.2022 auf vdma.org erschienen.
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